Besuch der Klasse 8mC im Textil- und Industriemuseum

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Vorführung einer Webmaschine

„Die Schülerinnen und Schüler erkennen, wie die Industrialisierung die Lebenswelt in Deutschland und Europa in allen Bereichen nachhaltig verändert hat“ – so steht es im Geschichtslehrplan der achten Klasse. „Erkennen“, das geht am besten dort, wo Geschichte passiert ist. Augsburg beheimatet seit 2010 in den Hallen der ehemaligen Augsburger Kammgarn-Spinnerei das hervorragend gestaltete staatliche Textil- und Industriemuseum, kurz „TIM“. Im Rahmen einer zweistündigen Führung durfte die Klasse 8mC dort selbst ausprobieren, welch harte Arbeit die Bedienung eines handbetriebenen, traditionellen Webstuhls ist. Die Einführung von Webstühlen, die mit Wasser- oder Dampfkraft betrieben wurden, war jedoch ein zweischneidiges Schwert: Augsburg wurde ein bedeutender Industriestandort, wuchs enorm, exportierte bedeutende Mengen – doch die Weber arbeiteten nun nach dem Takt der lärmenden Maschinen, verloren an Ansehen und Lohn. Kinderarbeit wurde systematisiert, und erst im Laufe des 20. Jahrhunderts hielt der Begriff Arbeitssicherheit Einzug in die Fabrikhallen. Als die Textilfertigung durch computergesteuerte High-Tech-Maschinen perfektioniert wurde, war Deutschland als Fertigungsort aber schon zu teuer – unsere Kleidung kommt heute vor allem aus Fernost. Dennoch werden auch heute noch Maschinen und Textilien der besonderen Art in der Region gefertigt und können im Museum bestaunt werden, denn z. B. auch Carbonteile für Rennwägen werden wie Stoffe gewoben.